Geschichte – 4 Generationen im Dienste des Metalls

Vor 1939: 1. Generation
Vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg waren die Einwohner vom Saastal alle Bergbauer. Mein Urgrossvater Florinus (1892 – 1983) war schon zu damaliger Zeit immer von den neusten Entwicklungen dieser Welt fasziniert. So bastelte er, als erster in Saas – Almagell, einen vom Wasser angetriebenen Dynamo, mit welchem er sein Wohnzimmer beleuchtete. Später, im Alter von 28 Jahren im Jahre 1920, fing er an zu Schmieden. Auch hier baute er eine eigene Schmiede, bei der bereits teilweise der Schmiedehammer automatisiert war.

Florinus Andenmatten
       1892 - 1983

Damals stellte er für die einheimischen Bergführer und für die Touristen, welche die Walliser Berge erklommen, Steigeisen und Eispickel her. Die Qualität und Sicherheit dieser Produkte waren damals so hoch, dass innert kürzester Zeit von ganz Europa bis hin nach Neuseeland Bestellungen entgegengenommen werden konnten. In dieser Zeit halfen die ältesten Söhne (Grossvater Gustave und seine Brüder) im Geschäft auch mit.

Zwischen 1939 / 1945
Währen dem zweiten Weltkrieg musste die Produktion für die Privatleute leider eingestellt werden. Aber dank seiner äusserst guten Produkte konnte er in diesen schweren Zeiten für die Schweizer Armee die gleichen Artikel herstellen, was für ihn und seiner ganzen Familie eine kleine Erleichterung für die Überbrückung der Kriegsjahre darstellte.

Nach 1945: 2. Generation
Nach dem zweiten Weltkrieg verliess mein Urgrossvater mit seiner ganzen Familie das Saastal, um sich in Siders niederzulassen.

   Gustave Andenmatten
        1921 - 1989

Anna Andenmatten-Baumann
        1923 - 2015

Grossvater Gustave übernahm im Jahre 1950 die Schmiede seines Vaters und baute in dieser Zeit in Veyras eine neue Werkstatt samt Wohnung.

Die Herstellung der Steigeisen und Eispickel wurde wieder aufgenommen und waren innert kurzer Zeit weltweit nachgefragte Artikel. Dank seinem harten Einsatz, konnten nach fünf Jahren neue Produkte ins Fabrikationsprogramm, wie schmiedeeiserne Lampen, Schirmständer und Spiegelrahmen, aufgenommen werden.

Mitte 60er Jahre
Mitte der 60er Jahre erweiterte er sein Fabrikationsprogramm und produzierte Schneestopper und Schneehalter (mit welchem verhindert wurde, dass grosse Schneemassen von Dach herunterrutschten und dadurch Personen zu Schaden kämen), was ihm ein grosser Erfolg einbrachte.

Anfang 70er Jahre
Immer wieder auf der Suche nach neuen Ideen, wurde in die Befestigungsbranche investiert. Produkte für Spenglereien und Sanitär – Installateure wurden hergestellt.
Alle Kalt- und Warmwasserrohre in den Wohnungen, sowie die Ablaufrohre, müssen mit fachgerechten Fixierungen befestigt werden.

Ende 70iger Jahre: 3. Generation
Im Jahre 1978 kam Peter Andenmatten, Sohn von Gustave, ins Geschäft und übernahm die administrative Direktion. Ende der 70er Jahre wurde es eng in Grossvaters Werkstatt und Peter entschied sich, eine neue Werkhalle zu bauen. Mit seinen 23 Jahren ging er zur Burgergemeinde für den Erwerb des Baulandes auf der neuen Industriezone Ile Falcon in Siders, nahm gleichzeitig Kontakt auf mit dem Architekten für den Bau einer neuen Werkhalle und ging zur Bank für einen Kredit von 1 Million Fr.

 Anfangs 1979

Im Jahre 1979 wurde die Einzelfirma in die Aktiengesellschaft Gustave ANDENMATTEN AG umgewandelt und ein Jahr später konnten die neuen Lokalitäten bezogen werden. Statt den 400 m2 der alten Werkstatt hatten wir nun 1500 m2 gedeckte Fläche. In dieser neuen Situation konnte man grössere und mehr Maschinen installieren, dadurch wurden die Produktionsprozesse verbessert und die Produktepalette vergrössert.
Es konnten nun auch spezifische Artikel hergestellt werden, wie z.B. Eisenteile für die Fassadenbefestigungen oder für die Autoindustrie.

Der Verkauf in der Befestigungstechnik wurde auf die ganze Schweiz ausgedehnt. Die Befestigungsartikel im Sanitärbereich werden in der ganzen Schweiz verkauft, Spenglerei Artikel an die Dachdecker und Spengler. Leider konnte damals, wegen des starken Schweizerfrankens, im Ausland, kein Verkauf getätigt werden.

Heute werden hauptsächlich Rohrschellen hergestellt.
- Die kleinste Rohrschelle hat ein Durchmesser von 8 mm und die grösste mehr als 2 m.
- Rohrschellen mit einer Schallschutzeinlage können den Lärmpegel bis zu 30 % reduzieren.
- Für den Anschluss bei der Montage an die Wand kann eine Muffe von M8, M10, ½“, ¾“, 1“, 1 ¼“ oder 2“ vorgesehen werden.
Dazu passend werden Gewindestangen und Gewinderohre mitgeliefert. Die Befestigung an der Wand oder an die Decke wird mittels einer Platte gemacht, die mit Schlaganker montiert wird.

Ein grosses Anliegen der Firma ist die Anerkennung aller Mitarbeiter, welche während vielen Jahren mithalfen, die Firma aufzubauen.

Ein Dankeschön an folgende ehemalige Mitarbeiter :

 Im Jahr 1989

Zehn Jahre später, im Jahre 1989 verunglückte Grossvater Gustave, ausserhalb des Betriebes, leider tödlich. Die Nachfolger für die Geschäftsführung standen zu diesem Zeitpunkt bereits längstens fest, dennoch fehlten seine langjährige Erfahrung und die genialen Ideen noch heute. Grossmutter Anna arbeitete zeitlebens auch im Geschäft und war immer sehr stolz, wenn sich ein Gespräch um das Geschäft, seinen Kindern und Kindes-Kinder handelte. Nach der Pensionierung konnte sie sich noch lange an einen verdienten und gemütlichen Lebensabend erfreuen.

Die heutige Belegschaft setzt sich wie folgt zusammen (Stand 2020) :

Person		Im Geschäft seit	Abteilung
Peter Andenmatten		1978	Administration/Informatik
Sybille Andenmatten		1986	Buchhaltung
Abdi Abdula		1989	Produktion
Manuela Rossier		1999-? 2018	Verpackung/Versand

Die Zukunft des Geschäftes: 4. Generation

Die vierte Generation ist bereits im Geschäft.

Patrick Andenmatten (1987)

kümmert sich um die CNC-Maschinen und die Herstellung der Werkzeuge und Unterhalt der Maschinen.
Sein Arbeitsbereich sind die vollautomatischen Drehbänke sowie die automatischen Rohrschellen-Zuschnitt Maschinen.

 
Olivier Andenmatten (1990)

kümmert sich um das Offert Wesen, die Preiskalkulation, Kundenbetreuung und Lagerverwaltung.
Sein Arbeitsbereich ist die roboterisierte Rohrschellen-Herstellungs-Anlage.

Gez. Andenmatten Patrick, Juni 2020
(Auszug aus meiner VA Vertiefungsarbeit von der Lehrabschlussprüfung zum Metallbauer im Nov. 2010)